Die in Deutschland anfallenden Abfälle gehen zunehmend in die Verbrennung – auf Kosten der stofflichen Verwertung. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Die Verwertungsquote lag 2015 zwar wie in den Vorjahren bei 79 Prozent. Dabei fand allerdings eine weitere Verschiebung hin zur thermischen Verwertung statt. Mit 43,1 Mio Tonnen gingen von den in Deutschland angefallenen Abfällen fast zehn Prozent mehr in die energetische Verwertung. Bei der stofflichen Verwertung nahm die Menge hingegen von 276,3 Mio auf 274,6 Mio Tonnen ab. Die stoffliche Verwertungsquote bezogen auf das Gesamtabfallaufkommen von 402,2 Mio Tonnen sank somit auf 68 Prozent.

Der Anstieg der thermischen Verwertung entfällt dabei in erster Linie auf den Bereich der „Übrigen Abfälle“, der vor allem Abfälle aus Produktion und Gewerbe umfasst. Hiervon wurden 2015 insgesamt 13,9 Mio Tonnen verbrannt – eine Steigerung um fast ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die stofflich verwertete Menge ging im Gegenzug um zehn Prozent auf 27,5 Mio Tonnen zurück.

Insgesamt wurden 2015 sogar 51,5 Mio Tonnen der in Deutschland angefallenen Abfälle verbrannt – eine Steigerung um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 48,8 Mio Tonnen. Zu der energetischen Verwertungsmenge kommen noch 8,4 Mio Tonnen aus der thermischen Beseitigung. Das entsprach allerdings einem Rückgang um elf Prozent.

Die deponierte Menge blieb mit 71,6 Mio Tonnen nahezu konstant. Mit 30,8 Mio Tonnen entfiel der größte Teil davon erneut auf Abfälle aus der Gewinnung und Behandlung von Bodenschätzen. Dahinter folgen Bau- und Abbruchabfälle mit einer Ablagerungsmenge von 22,7 Mio Tonnen. Von den in Deutschland angefallenen Siedlungsabfällen wurden hingegen erneut nur rund 100 Tonnen deponiert.

Insgesamt sind in Deutschland im Jahr 2015 über 402,2 Mio Tonnen Abfall angefallen. Die Abfallmenge lag damit knapp über dem Vorjahreswert von 401,0 Mio Tonnen. Während die Siedlungsabfallmenge das dritte Jahr in Folge auf 51,6 Mio Tonnen stieg, nahm das Aufkommen an Bau- und Abbruchabfällen im Berichtsjahr leicht auf 209,0 Mio Tonnen ab. Jeweils ein leichtes Plus verzeichnet das Statistische Bundesamt bei den Bergbau- sowie den Sekundärabfällen. Das Aufkommen der „Übrigen Abfälle“ war hingegen leicht rückläufig.