Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat kürzlich ihre Abfallbilanz sowie vor einiger Zeit die Zahlen zur Abfallentsorgung 2017 veröffentlicht. Damit liegen die statistischen Daten für 2017 nun vollständig vor. Aus den beiden Zahlenwerken haben wir 7 Trends für die Entsorgung von Siedlungsabfällen abgeleitet:

  1. Obwohl das Siedlungsabfallaufkommen gesunken ist, wurde mehr verbrannt

Das Aufkommen an Siedlungsabfällen im Bundesgebiet ist von 2016 auf 2017 um rund 340.000 Tonnen auf 51,79 Mio Tonnen gesunken. Trotzdem haben die thermischen Abfallbehandlungsanlagen die verbrannte Siedlungsabfallmenge um mehr als 70.000 Tonnen auf 13,31 Mio Tonnen gesteigert.

  1. Es fällt immer mehr Sperrmüll an

In Deutschland fällt immer mehr Sperrmüll an. 2017 sind die Sperrmüllmengen um 70.000 Tonnen auf 2,61 Mio Tonnen angewachsen. Damit hat sich der bundesweit zu beobachtende Trend zu größeren Sperrmüllmengen fortgesetzt. Seit 2014 steigt das das Aufkommen an Sperrmüll in Deutschland kontinuierlich weiter an. Damals sind mit 2,48 Mio Tonnen etwa 130.000 Tonnen Sperrmüll weniger angefallen als 2017.

  1. Bioabfallaufkommen stagniert bundesweit

Leicht zugelegt, aber im Grunde auf dem Niveau des Vorjahres bewegten sich die in der Biotonne getrennt erfassten Abfälle. Mit 4,47 Mio Tonnen stieg die in der Biotonne gesammelte Menge gegenüber dem Vorjahr nur um 20.000 Tonnen an. In den Jahren zuvor hatte die getrennt erfasste Menge an Bioabfällen deutlich größere Sprünge gemacht. So nahm das Aufkommen aus der Biotonne zwischen 2014 und 2016 um über 300.000 Tonnen zu.

  1. Der Rückgang der Siedlungsabfälle geht zu Lasten der MBA

Der Rückgang der Siedlungsabfallmengen geht insbesondere zu Lasten der mechanisch-biologischen Abfallbehandlung (MBA). So haben die MBA im Berichtsjahr bundesweit rund 3,82 Mio Tonnen Abfall behandelt und damit rund 120.000 Tonnen weniger als 2016. Im Jahr 2014 wurden bundesweit nach den Destatis-Zahlen noch 4,21 Mio Tonnen Abfall in MBA entsorgt. Seitdem gehen die Mengen kontinuierlich zurück.

  1. Aufkommen gemischter Wertstoffe geht im zweiten Jahr in Folge zurück

Deutlich zurückgegangen ist zudem das Aufkommen getrennt erfasster gemischter Wertstoffe beziehungsweise Verpackungen. Wurden 2016 noch rund 5,84 Mio Tonnen Wertstoffe getrennt erfasst, waren es 2017 nur noch rund 5,72 Mio Tonnen. Damit hat sich das Aufkommen getrennt erfasster gemischter Wertstoffe zum zweiten Mal in Folge rückläufig entwickelt. 2015 wurden Destatis zufolge noch 5,95 Mio Tonnen Wertstoffe erfasst – rund 230.000 Tonnen mehr als 2017.

  1. Weniger Input in den Sortieranlagen

Nicht ganz so stark wie in den MBA zurückgegangen ist der Input in den Sortieranlagen. Laut Destatis sind 26,11 Mio Tonnen Siedlungsabfälle in entsprechenden Anlagen sortiert worden und damit etwa 60.000 Tonnen weniger als 2016. Der Rückgang ist jedoch als moderat zu werten und das in den Sortieranlagen behandelte Abfallaufkommen im Querschnitt der letzten Jahre als immer noch hoch anzusehen.

  1. Mehr Reste für die Thermik

In den vergangenen Jahren ist die Menge der thermisch verwerteten Reste kontinuierlich angestiegen. Dies trifft auch auf 2017 zu und das, obwohl der Input der Sortieranlagen insgesamt leicht gesunken ist. So stieg die Menge jenes Outputs, der nicht recycelt und nur noch verbrannt werden konnte, im Vergleich zum Vorjahr um gut 80.000 Tonnen auf 5,77 Mio Tonnen an. Rechnet man noch den als 200301 gekennzeichneten Hausmüll von 490.000 Tonnen hinzu, stieg Outputmenge für die Thermik von 6,21 Mio Tonnen auf 6,26 Mio Tonnen leicht an.